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      Arbeit, Arbeit —, ich bitte, gleich wird er mich einen Feind der Menschheit schelten, einen inimicus humanae naturae, wenn ich es wage, an Zeiten zu erinnern, wo er mit dieser Fanfare den gewohnten Effekt durchaus nicht erzielt hätte, nämlich an Zeiten, wo das Gegenteil seines Ideals in unvergleichlich höheren Ehren standDas Zitat stammt aus dem
Zauberberg. Sprecher ist Naphta in einem der Gespräche mit Settembrini..Thomas Mann
Selten hat etwas so deutlich gezeigt, dass Informatiker
            gern spielen, wie das World Wide Web Dass das nicht nur
               für Informatiker gilt, ist ein unbestätigtes Gerücht. Gemeint
               ist damit, dass spielerische Web-Seiten und viele bunte Bilder
               allerorten anzutreffen sind. Gemeint ist aber auch, dass
               kostenlos erhältliche Software im Web zeigt, dass
               der scheinbar ziellose Spieltrieb oft genug Nützliches
               bringt..  Was das
Dass das nicht nur
               für Informatiker gilt, ist ein unbestätigtes Gerücht. Gemeint
               ist damit, dass spielerische Web-Seiten und viele bunte Bilder
               allerorten anzutreffen sind. Gemeint ist aber auch, dass
               kostenlos erhältliche Software im Web zeigt, dass
               der scheinbar ziellose Spieltrieb oft genug Nützliches
               bringt..  Was das Spiel
 für Implikationen hat, wird
            sich erst in ein paar Jahren zeigen, wenn jemand untersucht, was
            sich an Informationen in Web-Dokumenten angesammelt hat —
            und wofür das gut ist oder sein kann. Hier sei ein
            Miniaturbeispiel dessen gegeben, was — natürlich mit den
            Mitteln der Extensible Markup Language — ohne großen
            Aufwand möglich ist, wenn es darum geht, strukturierte Daten in
            Form von HTML im Web zur Verfügung zu stellen. Ein kleines und
            nachvollziehbares Anwendungsbeispiel inklusive Konvertierung von
            XML nach HTML soll die Möglichkeiten,
            die in XML stecken, demonstrieren — als Datenformat
            und als Basis für die Aufbereitung für das Web. In diesem Fall soll
            das XML-Dokument tatsächlich eine Datei sein, die
            Angaben über Autoren der Weltliteratur enthält — ohne dass
            die Angaben erst aus einer Datenbank generiert werden. Das Ziel ist
            es, neben einem Inhaltsverzeichnis sehen zu können, welche
            Autoren in einem bestimmten Jahrhundert gelebt haben, wie ihre
            Werke heißen, wer an einem konkreten Tag Geburtstag hat respektive
            gestorben ist (Kalender) und möglicherweise mehr. Hier kann
            natürlich nicht alles dargestellt werden.
         

Im Vergleich zum Buch selbst als XML-Anwendung, wie es das vorige Kapitel thematisiert hat, handelt es sich hier um eine andere Art der Gliederung. Nicht erst das gesamte Dokument bildet ein Ganzes, sondern es umfasst bereits eine Vielzahl kleiner, in sich abgeschlossener Einheiten, eben die Autoren. Zwar sind auch Kapitel für sich lesbar, aber sie sind nicht so unabhängig von der Struktur eines Buches wie Autoreneinträge im Vergleich zur gesamten Literaturgeschichte.
Der Grund dafür, die Daten in einer einzigen Datei zu
            halten, war einzig und allein Bequemlichkeit Nicht
               ganz, es lag zum Teil auch daran: Unter
               XML-Anhängern geistert der Traum eines universellen
               Datenformats (nicht proprietär) umher, das weltweiten
               Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Anwendungen
               möglich macht. Ein Beispiel: Im kommerziellen Bereich existiert
               eine XML-EDI-Arbeitsgruppe, die sich um den
               Austausch von Geschäftsdaten auf XML-Ebene
               bemüht. Solche Daten können selbstverständlich aus Datenbanken
               kommen; sie werden es im Normalfall auch
               tun.. Derselbe Grund könnte eines Tages
            für eine Datenbank sprechen. An die Arbeit mit
            dem Emacs gewöhnt, fällt es leicht, das
            Editieren per Hand und mit Hilfe des Emacs-Modes
            (PSGML) vorzunehmen. So lassen sich
            DTD, XML und Style Sheet quasi
            gleichzeitig bearbeiten und überprüfen
Nicht
               ganz, es lag zum Teil auch daran: Unter
               XML-Anhängern geistert der Traum eines universellen
               Datenformats (nicht proprietär) umher, das weltweiten
               Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Anwendungen
               möglich macht. Ein Beispiel: Im kommerziellen Bereich existiert
               eine XML-EDI-Arbeitsgruppe, die sich um den
               Austausch von Geschäftsdaten auf XML-Ebene
               bemüht. Solche Daten können selbstverständlich aus Datenbanken
               kommen; sie werden es im Normalfall auch
               tun.. Derselbe Grund könnte eines Tages
            für eine Datenbank sprechen. An die Arbeit mit
            dem Emacs gewöhnt, fällt es leicht, das
            Editieren per Hand und mit Hilfe des Emacs-Modes
            (PSGML) vorzunehmen. So lassen sich
            DTD, XML und Style Sheet quasi
            gleichzeitig bearbeiten und überprüfen Um den
               Glaubenskrieg um den einzig wahren xyz-Editor gleich wieder
               zu beenden: Der eigentliche Grund ist das Vorhandensein des
               Emacs auf den Rechnern der Autoren und der relative Komfort des
               PSGML-Mode. Er erlaubt es, sich an beliebiger
               Stelle im Dokument die möglichen Elemente zeigen zu
               lassen, Elementnamen zu verändern etc... Dass es
            eine Reihe weiterer für SGML geeigneter Editoren
            gibt, wollen wir nicht verschweigen. Sie finden sie auf
            Robin Covers
            Webseite unter dem Stichwort Software.
Um den
               Glaubenskrieg um den einzig wahren xyz-Editor gleich wieder
               zu beenden: Der eigentliche Grund ist das Vorhandensein des
               Emacs auf den Rechnern der Autoren und der relative Komfort des
               PSGML-Mode. Er erlaubt es, sich an beliebiger
               Stelle im Dokument die möglichen Elemente zeigen zu
               lassen, Elementnamen zu verändern etc... Dass es
            eine Reihe weiterer für SGML geeigneter Editoren
            gibt, wollen wir nicht verschweigen. Sie finden sie auf
            Robin Covers
            Webseite unter dem Stichwort Software.
         
Für wen eine solche Anwendung überhaupt sinnvoll ist,
            sei hier gar nicht erst diskutiert Doch: Zwischen Ernst
               und Spielerei angesiedelt zeigt sie, wenn sie weiter mit Inhalt
               gefüllt wird, einen Teil der Literaturgeschichte, in dem sich
               blättern lässt.. Sie ist klein genug, um im Rahmen
            dieses Buches halbwegs umfassend dargestellt zu werden, und
            sie kann wachsen, so dass sie später eine mittelgroße Anwendung sein
            könnte. Unter http://www.mintert.com/xml/ ist der
            aktuelle URL dieser kleinen Literaturgeschichte zu
            finden.
Doch: Zwischen Ernst
               und Spielerei angesiedelt zeigt sie, wenn sie weiter mit Inhalt
               gefüllt wird, einen Teil der Literaturgeschichte, in dem sich
               blättern lässt.. Sie ist klein genug, um im Rahmen
            dieses Buches halbwegs umfassend dargestellt zu werden, und
            sie kann wachsen, so dass sie später eine mittelgroße Anwendung sein
            könnte. Unter http://www.mintert.com/xml/ ist der
            aktuelle URL dieser kleinen Literaturgeschichte zu
            finden.
         
Im Wesentlichen gibt es bei einer solch kleinen Anwendung vier Phasen beziehungsweise bedenkenswerte Aspekte:
Im Grunde ist die erste der Fragen bereits beantwortet worden: Einzelne Autoren, Jahrhunderte etc. sollten sich anzeigen lassen. Die zweite Frage ist insofern wesentlich komplizierter, als die Daten so gehalten sein müssen, dass die Struktur (das betrifft implizit auch die dritte Frage) erweiterbar ist. So sahen etwa die ersten Versionen von XML-Daten und DTD die Einbeziehung des Nobelpreises nicht vor. Auch ein Bild war zunächst nicht enthalten. Aber eins nach dem anderen.